Achtsames Wandern – Der Weg ist das Ziel

Achtsam Wandern – Die Natur mit allen Sinnen entdecken

Es gibt viele Möglichkeiten, Achtsamkeit in Dein Leben zu integrieren, eine besonders schöne und hilfreiche Methode ist es, achtsam zu wandern. 

Achtsamkeit eröffnet uns die Möglichkeit, innezuhalten, um bewusst zu handeln und mit dem Herzen und der Aufmerksamkeit bei der Sache zu sein. 

Beim achtsamen Wandern geht es nicht darum, Strecke zu machen, sich besonders sportlich zu bewegen oder das Ziel zu fokussieren. Es geht um das Wahrnehmen der Natur, der Umgebung, des Weges und wird so zu einem bewussten Ankommen bei Dir selbst. Entdecke die Natur mit allen Sinnen!

Wie wird aus einer Wanderung ein achtsames Wandern?

Im Gegensatz zum klassischen Wandern, dient die Landschaft nicht nur als Kulisse, Du beziehst sie mit ein und machst Dir den Aufenthalt und die gesundheitsfördernden Aspekte bewusst. 

Wie funktioniert das?

Mithilfe von Achtsamkeitsübungen trainierst Du Deine Wahrnehmung und aktivierst Deine Sinne. In dem Moment kommt Dein Geist zur Ruhe, es wird still in Deinem Kopf. Das wiederum hat Auswirkungen auf Dein Wohlbefinden. Es wird möglich, Deinen Körper zu spüren und Deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Du erkennst, was Dir gerade gut tut und was nicht.

Schenke Dir immer wieder Zeit auf Deiner achtsamen Wanderung. Das sind einige unserer Tipps:

  1. Bevor Du losgehst und zwischendurch hältst Du inne – Mach Dir den gegenwärtigen Moment bewusst.
  2. Versuche durch ein paar tiefe und bewusste Atemzüge Deine Gedanken und das, was Dich beschäftigt, loszulassen.
  3. Versuche, Pausen einzulegen und Dich mit der Umgebung zu verbinden.
  4. Aktiviere Deine Sine, damit schärfst Du Deine Wahrnehmung und Deine Aufmerksamkeit auf die Gegenwart – auf das Hier & Jetzt.

Achtsam Wandern: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken

Das Aktivieren der Sinne führt zu einer Sinneserweiterung, die automatisch gegen den Tunnelblick wirkt. Wir können dadurch neue Perspektiven einnehmen und Bekanntes neu entdecken. Wir kommen ins Staunen über alltägliche Kleinigkeiten, die sonst bei uns keine Beachtung finden.

Achtsames Wandern & das Hören

Natürliche Stille bedeutet nicht immer die totale Abwesenheit von Geräuschen. Geräusche der Natur bilden eine Verbindung zur Umwelt und zu uns selbst. Die Aufmerksamkeit richtet sich nach Außen (dem Außen zu). Gelegenheit, den Lauten zu lauschen, die nur die Natur hervorbringt.

Bleibe einen Moment stehen, vielleicht möchtest Du die Augen schließen, so dass sich Deine Wahrnehmung intensiviert. Wenn Du Dich mit geöffneten Augen sicherer fühlst, fixiere einen Punkt. Nimm Dir Zeit. Und lausche. 

Das Lauschen von Naturgeräuschen, wie das Rascheln der Blätter, die Bewegung der Tiere im Unterholz, das Summen der Insekten, das Zwitschern der Vögel, das Plätschern eines Baches oder Regentropfen umspielen liebevoll Deine Ohren und führt zu einer inneren Ruhe. Dein Atem verlangsamt sich, wird tiefer, dein Herz schlägt ruhiger.

Achtsames Wandern & das Riechen

Der Geruchssinn ist der ursprünglichste unserer Sinne. Er wirkt direkt auf unseren Körper und Geist. Ein Geruch kann eine unmittelbare Reaktion auslösen und noch nachwirken, lange nachdem er sich verflüchtigt hat. Gerüche stehen in Verbindung mit unseren Emotionen und Erinnerungen (Wohlbefinden, Assoziation mit Kindheitserinnerungen). Sie beeinflussen unsere Stimmung und unser Verhalten. Er kann nicht willentlich ausgestellt werden. Er ist eng verbunden mit dem Geschmackssinn.

Es ist Zeit, zu riechen. Nimm den typischen erdigen Waldgeruch auf, den Duft der Natur, der Blüten, Blumen oder Kräuter.

Achtsames Wandern & das Sehen

80% der Informationen, die unser Gehirn erreichen, sind visueller Natur. Das zentrale Sehen ist eine Kombination aus fokussiertem Sehen (bewusster Blick) und dem peripheren Sehen (unbewusstes Scannen des Seitenblickfeldes). 

Versuche, beide Sehweisen nutzen. Verändere zwischendurch Deinen Blick. Siehe nicht nur nach unten auf den Weg, sondern richte Deinen Blick zu allen Seiten, schaue bewusst nach rechts und links. Lasse Deinen Blick in die Ferne schweifen oder fokussiere Deinen Blick auf eine bestimmte Stelle. Wenn Du möchtest, hebe einen Naturgegenstand auf und betrachte ihn intensiv von allen Seiten. Vielleicht entdeckst Du Muster oder Strukturen in der Anordnung von Blättern, in den Spiralen einer Muschel, in den Deckblättern eines Zapfens usw. Dieses Betrachten hat eine entspannende Wirkung.

Achtsames Wandern & das Tasten & Fühlen

Besonders mit Hilfe unseres Tastsinns können wir uns mit der Natur verbinden.

Nutze dazu Deine Finger, Deine Hände, Deine Haut und Deine Füße:

  • Nimm Blätter, Zapfen, Rinde, Moos oder Wurzeln in die Hand oder fasse sie an.
  • Halte dein Gesicht dem Wind entgegen.
  • Spüre die Sonne in deinem Gesicht.
  • Fühle den Regen auf deiner Haut.
  • Lasse das Wasser eines Baches durch deine Hände rinnen.
  • Lege dich auf den Erdboden.
  • Laufe auf verschiedenen Untergründen oder sogar barfuß etc.

Wie läuft es sich auf dem weichen federnden Waldboden, wie auf dem befestigten Weg? Wie auf einem Pfad oder auf Moos oder Tannennadeln. Warum nicht die Rinde eines Baumes ertasten? Wer möchte, darf auch einen Baum umarmen.

Achtsames Wandern & das Schmecken

Je nach Jahreszeit gibt es Delikatessen am Wegesrand. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass Du nur das probierst, was Du auch zweifelsfrei kennst. Warum nicht mal von den Beeren, Kräutern, Blättern oder Wurzeln kosten oder einen Tee in einer Auszeit genießen?

Am Meer kannst du das Salz auf Deiner Haut schmecken.

Achtsames Wandern & das Atmen

Atme bewusst. Beobachte Deinen Atem zwischendurch. Wenn Du länger ausatmest, als Du einatmest, aktivierst Du damit deinen Parasympathikus. Das ist der Ruhe-Nerv. 

Eine Hilfe kann es sein, auf ein zweisilbiges Wort (Freu-de) einzuatmen und auf ein dreisilbiges Wort (Son-nen-schein) auszuatmen. Oder Du zählst einfach länger beim Ausatmen als beim Einatmen. Finde einen angenehmen persönlichen Rhythmus.

Ein Tipp für die gesamte Strecke und deinen Alltag: Etikette hin oder her – Folge deinen spontanen Atemimpulsen, wie einem Gähnen oder Seufzen. Ansonsten wird der Fluss des Atems unterdrückt und dadurch können Verspannungen, Verkrampfungen und schlechte Körperhaltungen entstehen.

Bewusst unterwegs durch achtsames Wandern

Nimm zwischendurch immer wieder wahr, wie es Dir geht. Möchtest Du stehen bleiben, Dich hinsetzen, vielleicht auf eine Wiese legen oder auf einen Baumstamm setzen, über den Bachlauf springen, folge Deinem Impuls. An manchen Tagen bist Du gut zu Fuß, an anderen ist vielleicht eher das Schlendern oder Ausruhen wichtig und fühlt sich richtig an. Das zu spüren, ist nicht leicht. Oftmals sind wir darauf konditioniert, zu funktionieren, so dass wir gar nicht merken, was uns gut tut und was nicht. Wir erlauben es uns nicht, den Tag ruhiger angehen zu lassen oder die geplante Strecke zu kürzen. Muskeln können stressbedingt angespannt sein. Bewegung ist dann gut. Allerdings darf es auch eine langsame und bedächtige Bewegung sein. Nicht achtsam zu sein und sich durchzukämpfen, bedeutet unter Umständen unkonzentriert zu werden. Dann steigt auch das Verletzungsrisiko. 

Verändere immer wieder mal Dein Tempo und Deine Schritte. Hast Du schon mal probiert, im Wald barfuß zu laufen? Das ist ein ganz besonderes Gefühl und klappt überraschend gut. Ein anderes Erlebnis ist es, gaaaaanz langsam zu gehen und die Füße jeweils bewusst nacheinander aufzusetzen, abzurollen und dann bewusst wieder den anderen Fuß zu heben. Schaue dabei nach vorne. Anfangs kommst Du vielleicht ins Straucheln. Mit jedem Schritt wirst Du sicherer und bist so konzentriert, dass Du an nichts anderes denken kannst. Schön ist es auch, mit geschlossenen Augen zu gehen und sich ggf. von jemandem führen zu lassen. Du wirst überrascht sein, wie unterschiedlich sich ein Untergrund anfühlen kann und wie sich das Umfeld verändert. Alls das ist achtsames Wandern!

Unser Angebot für mehr Achtsamkeit

Es ist nicht so einfach, an diese an sich einfachen Impulse zu denken, wenn man unterwegs ist, Schnell verfällt man in seinen üblichen Trott. Übung macht auch da den Meister. Wir laden Dich ein, uns zu begleiten!

Mit den geführten Touren von ruheraum:natur und marabu-koblenz ist es möglich, mal auszuprobieren, was achtsames Wandern bedeutet. Wir unterstützen dich dabei, immer wieder auf den achtsamen Weg zurück zu kommen. 

Unsere Wanderungen sind abwechslungsreich und finden an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Landschaften statt. Achtsam sind wir immer unterwegs, ob am flachen Niederrhein oder in den Mittelgebirgszügen rund um Koblenz. Aktuelle Termine gibt es bei ruheraum:natur oder marabu-koblenz

Auf Nachfrage bieten wir individuelle Touren und Wanderungen für Kleingruppen an und erstellen gerne ein Angebot. Ob für Privatpersonen oder im beruflichen Kontext, nennen Sie uns Ihren Fokus oder Ihr Anliegen und wir stellen Ihnen etwas Passendes zusammen. Das kann in Kombination mit einem Resilienz- oder Achtsamkeitstraining einhergehen oder als Teambuilding-Maßnahme ausgelegt sein.

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