Ein Resilienz Workshop im Meidericher Stadtpark

Die eigene Selbstwirksamkeit steigern. Eine Anleitung für mehr Selbstfürsorge und mehr positive Emotionen im Alltag. Einblick in einen Resilienz-Workshop im grünen Seminarraum.

Die Teilnehmenden gehören einer Selbsthilfegruppe mit Fibromyalgiesyndrom an. Das ist eine chronische Schmerzerkrankung, die ein Leben lang anhält. Die Forschungen konnten bislang keine konkreten Ursachen ausmachen. Wenn man selber nicht betroffen ist, kann man sich wahrscheinlich nicht annähernd vorstellen, was es heißt, für den Rest des Lebens Schmerzpatient zu sein. Und schon gar nicht, wie es sich anfühlt und was das für das eigene Leben und das Umfeld bedeutet. Eine „diffuse“ Krankheit zu haben, die oft mehr, selten weniger ins Gewicht fällt. Zudem ist diese Krankheit nicht sehr bekannt – oft auch nicht bei Ärzten.

Der Umgang mit einer Krankheit will gelernt werden. Eine Selbsthilfegruppe ist dabei eine aufbauende und kostbare Einrichtung. Der Austausch mit Betroffenen ist eine wertvolle Unterstützung und bedeutende Hilfe. Die Gruppensprecherin der Selbsthilfegruppe kam auf mich zu und fragte, ob ich ein Programm zusammenstellen könnte, das den Beteiligten aufzeigt, dass sie nicht hilflos sind und einiges selbst tun können, um sich besser zu fühlen und dem Schmerz damit etwas entgegenzuhalten.

Wir trafen uns zu einem Resilienz Workshop im nahegelegenen Park in Meiderich unter dem Titel „Eine Anleitung für mehr Selbstfürsorge und mehr positive Emotionen im Alltag“.

Aber, was ist eigentlich Resilienz?

Resilienz ist das „Immunsystem unserer Seele“. Sie ist eine wichtige Kernkompetenz und hilft, schwierige Lebenssituationen erfolgreich zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen. Das Gute ist, Resilienz ist erlernbar. Resiliente Personen nehmen ihr Leben in die Hand, suchen aktiv nach Unterstützung und Lösungsmöglichkeiten, dadurch erleben sie sich weniger als hilflos. Sie lernen, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen auf sich selbst zu achten.

Im Natur-Resilienz-Training schöpfen wir außerdem aus der Kraftquelle Natur, um unsere inneren und äußeren Ressourcen zu erkennen und auszubauen. 

Die sieben Wurzeln oder Säulen der Resilienz

In diesem Workshop erfuhren die Teilnehmerinnen etwas über die Grundlagen der sieben Wurzeln der Resilienz. Einige der Themen aus den sieben Wurzeln überschneiden sich, andere wirken aufeinander ein. Um nachhaltig und langfristig widerstandsfähiger zu werden, ist es empfehlenswert, mehrere der Wurzeln zu trainieren.

  1. Akzeptanz
    Lernen Sie, anzunehmen was ist, ohne sich aufzugeben. Erkennen Sie Ihre belastenden Situationen und Stressoren und erfahren Sie Möglichkeiten des Umgangs damit.
  2. Optimismus
    Erhalten Sie Impulse, wie Sie Ihre Energie und Aufmerksamkeit auf das lenken, was gut läuft und funktioniert. Lernen Sie Ihre persönlichen Ressourcen kennen.
  3. Kreatives Lösungsdenken
    Wie gehe ich Dinge aktiv an? Wie verändere ich meine Perspektive und weite ich meinen Blick? Wie komme ich raus aus dem Grübeln und rein ins Handeln?
  4. Achtsamkeit
    Schulen Sie Ihre Aufmerksamkeit. Schärfen Sie Ihre Sinne. Bewahren Sie eine offene Haltung. Tainieren Sie, die Wahrnehmung und Bewertung stressiger Situationen zu verändern und Ihre automatischen Stressreaktionen zu unterbrechen. 
  5. Selbstwirksamkeit
    Machen Sie sich Ihre Fähigkeiten bewusst und lernen Sie Ihren Kompetenzen zu vertrauen. Glauben Sie an sich selbst und lernen Sie Ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, eigene Grenzen kennen und zu akzeptieren. Lernen Sie Ihre inneren Antreiber und Ihr Wirken kennen.
  6. Zielorientiertes Handeln
    Welche Ziele habe ich und wie arbeitete ich auf meine Ziele hin? Erkennen Sie Ihre Wahlmöglichkeiten und unterschiedliche Optionen zu Handeln. Selbstbestimmt und bewusst zu entscheiden, macht glücklich.
  7. Beziehungspflege
    Freunde, Familie, Kollegen bieten in schwierigen Lebensphasen Halt. Ein soziales Netzwerk bringt Unterstützung und bietet Hilfe. Welche Kontakte und Beziehungen pflege ich? Wie baue ich mir ein stabiles und wertschätzendes Umfeld auf? 

Wie werde ich resilienter?

Wir lenkten den Schwerpunkt auf die Selbstfürsorge und die positiven Emotionen im Alltag, denn diese stellen eine wichtige Ressource dar, um sich gegen langfristige Folgen von Krisen und Belastungen zu schützen. Häufig neigen Menschen unter Belastungen und (körperlichen) Einschränkungen dazu, Interessen verkümmern zu lassen, Hobbys, Freundschaften oder angenehme Freizeitaktivitäten aufzugeben. Dadurch fehlen wichtige Komponenten im Leben, die Ihnen gut tun. Die Teilnehmerinnen erhielten praktische und individuelle Impulse und Tipps, um

  • sich die eigene innere Stärke und Widerstandskraft bewusst zu machen und darauf im Alltag zurückgreifen zu können.
  • ein angenehmes und genussvolles Erleben im Alltag zu fördern und
  • eine selbstfürsorgliche Haltung zu entwickeln. 

Kleine praktische Übungen zeigten, wie sie mit Stress, Einschränkungen und Belastungen besser umgehen. Zudem erhielten sie Impulse, um ihre Aufmerksamkeit auf die positiven – auch kleinen – Momente im Alltag zu lenken und aus dem Gedankenkarussell auszusteigen – mit dem Ziel, mehr positive Energie zu erhalten, das eigene Wohlbefinden sowie die Selbstwirksamkeit zu stärken, um somit auch eine erholsame und schmerzlindernde Wirkung zu erzielen.

Wir hatten viel Spaß und die intensive gemeinsame Zeit ließ die Teilnehmerinnen ihre Krankheit zwar nicht vergessen, aber ein bisschen in den Hintergrund rücken.

Ich wünsche der Gruppe, dass sie sich durch das gemeinsam Gelernte, weitere Hilfestellungen geben können. Sich nicht alleine zu fühlen, der Austausch mit Gleichgesinnten, der Erfahrungsaustausch, sich ernst genommen fühlen, seine persönlichen inneren Schätze kennen, gemeinsame Aktivitäten – all das sorgt dafür, die Lebensqualität zu verbessern.

Hut ab, was diese Selbsthilfegruppe leistet! Es war für mich ein besonderes Erlebnis und ich danke Euch von Herzen für Eure Offenheit, Eure Herzlichkeit und Euer Vertrauen. Das Fazit sowie weitere Details zu der Selbsthilfegruppe Fibromyalgie und ihre Sicht auf den Resilienz Workshop.

Summen und singen sorgen für gesunde und wohltuende Entspannung. Zusätzlich wird das Glückshormon Oxytocin in erhöhtem Maß ausgeschüttet. Du fühlst dich befreit und glücklich. Das Schöne ist, Summen geht immer und überall!

Da, wo Du gerade bist, kannst Du summen. Jede Gelegenheit bietet sich dazu an, ein Lieblingslied oder einfach die Tonfolgen, die gerade aus Dir herausströmen zu summen. Unter der Dusche, im Auto, beim Aufräumen oder beim Tee zubereiten – Summen passt zu vielen Situationen.

Summe so, dass sich der Ton in Deinem kompletten Körper ausbreitet. Merkst Du die Vibration? Wie fühlst Du dich dabei? Merkst Du, wie ein wohliges Gefühl aufsteigt und Deinen Körper einnimmt?

Die Frage ist, warum macht Summen glücklich und warum fühlen wir uns dabei entspannt?

Dem Parasympathikus auf der Spur

Unser vegetatives Nervensystem besteht aus dem Parasympathikus mit seiner beruhigenden und regenerierenden Funktion und seinem Gegenspieler, dem Sympathikus mit seiner anregenden und mobilisierenden Funktion. Beim Summen wird unser Vagusnerv spielerisch aktiviert. Er ist Teil des Parasympathikus.

Beim Summen werden feine Vibrationen insbesondere über die Nervenbahnen des Vagus-Nervs in Dein Gehirn weitergeleitet. Der Vagusnerv ist unser Ruhenerv und wird auch als Erholungsnerv bezeichnet. Er steuert und reguliert viele Funktionen in unserem Körper, um zu regenerieren. Ihm fällt eine Schlüsselrolle zu in Sachen Gesundheit und Wohlbefinden. Durch das Summen oder durch andere gezielte Übungen, lässt sich der Vagusnerv aktivieren und innere Anspannungen können sich lösen. Das ist doch toll, dass wir unseren Ruhenerv auf diese Art und Weise spielerisch aktivieren können, oder?

Wo sitzt unser Ruhenerv?

Als Teil des sogenannten Parasympathikus ist er der längste unserer 12 Hirnnerven. Kurz und knapp beschrieben, ist er für Ruhe, Erholung und unsere Verdauung zuständig. Der Gegenspieler ist der Sympathikus, der für Kampf- und Leistungsbereitschaft steht. 

Wie wird der Ruhenerv beim Summen aktiviert?

Entlang von Kehlkopf und Luftröhre verlaufen auf beiden Seiten des Halses Bahnen des Vagusnervs. Die Vibration des Summens stimuliert den Vagusnerv an diesen Punkten.

Zu summen bewirkt, dass wir fröhlicher, motivierter und zuversichtlicher werden. Außerdem fördert Summen weitere positive Gesundheitseffekte:

  • Der Blutdruck wird gesenkt.
  • Die Herzfrequenz beruhigt sich.
  • Mehr Endorphine werden ausgeschüttet.
  • Stresshormone werden reduziert.

Öfter mal summen!

Wie kann ich den Ruhenerv sonst noch anregen?

Im nachfolgenden gibt es noch eine kleine Auswahl an Vagus- bzw. Ruhenerv-Übungen to-go:

  • Singen
  • Gurgeln
  • Selbstmassage: Streiche mit sanften Bewegungen kreisend zwischen Ohr und Schulterübergang über die Haut.
  • Bewusstes Atmen: Länger aus- als einatmen. Zähle dazu beim Atmen und verlängere die Sequenz des Atems, wenn Du ausatmest.

Mein Fazit: Mehr Zeit mit Summen oder Singen verbringen! Ich liebe einfache Impulse für mehr Glück und Zufriedenheit im Leben.

Übrigens: Was ist ein Summstein?

Schon mal gesehen oder ausprobiert?

Summstein
Summstein auf dem Gelände des Barfußpfades in Moers-Repelen

Dieses Foto eines sogenannten „Summsteins“ ist auf dem Gelände des Barfußpfads in Moers-Repelen entstanden. Der Summstein ist ein Stein mit einer Aushöhlung, dem sogenannten „Summloch“. Solche Summsteine befinden sich oft in Anlagen zur Förderung der Sinneswahrnehmung. Steckt man den Kopf in diese Höhle, dem Summloch, und atmet dann tief summend aus, geraten die Töne in Resonanz. Dadurch werden Vibrationen erzeugt, die den gesamten Körper erfassen. Je nach Tonlage spürt man ein stärkeres oder schwächeres Kribbeln im Körper. Vermutlich wurden Summsteine in verschiedenen alten Kulturen zur Heilung und Meditation benutzt